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Nach dem Triple gibt es bei Allianz MTV Stuttgart den großen Umbruch: Es verabschieden sich auch einige Volleyballerinnen, die der alte und neue Meister gerne gehalten hätte – die er aber nicht mehr bezahlen kann.
Nach dem finalen Ballwechsel floss die eine oder andere Träne, und das nicht allein aus Freude. Schließlich endete in Schwerin die Saison für Allianz MTV Stuttgart nicht nur mit der Meisterschaft und dem Gewinn des Triples. Zugleich war es der letzte Auftritt von elf Volleyballerinnen im MTV-Trikot, entsprechend emotional ging es auf dem Feld zu: Die nicht enden wollenden Abschiedsumarmungen zeigten, dass der Umbruch größer kaum sein könnte.
Klar, in Diagonalangreiferin Krystal Rivers und Libera Roosa Koskelo bleiben dem Club zwei Urgesteine erhalten. Zudem unterschrieb auch Außenangreiferin Jolien Knollema für ein weiteres Jahr. Damit hat ein Trio verlängert, das zur Meisterformation von Trainer Konstantin Bitter zählt. Doch der Rest des Kaders verlässt Stuttgart. „Häufige Wechsel sind im Volleyball üblich, und die Situation hat sich durch die Einführung der neuen Profiliga in den USA noch einmal verschärft“, sagt MTV-Sportdirektorin Kim Renkema, „man darf das nicht persönlich nehmen. Es ist Teil des Geschäfts.“
Ein Duo wechselt in die Türkei
Dass Kapitänin Maria Segura Pallerés ihre Karriere irgendwann beenden wird, ist keine Überraschung gewesen. Auch die Abgänge von Britt Bongaerts und Eline Timmerman waren absehbar. Die Zuspielerin und die Mittelblockerin hatten Renkema schon vor einem Jahr zu verstehen gegeben, dass sie nur noch eine Saison bleiben werden. Die Niederländerinnen wechseln dem Vernehmen nach zu Galatasaray Istanbul, das von Guillermo Naranjo Hernandez, dem früheren MTV-Coach, trainiert wird. Liebend gerne gehalten hätte Allianz MTV Stuttgart auch Mittelblockerin Monique Strubbe, die deutsche Nationalspielerin aber zieht es wohl nach Italien. „Wir haben einfach nicht das Geld, um türkische oder italienische Gehälter bezahlen zu können“, sagt Kim Renkema – die auch mit Sorge auf andere Länder blickt.
Nach Auskunft der MTV-Sportchefin können Spielerinnen in der neuen US-Liga viermal mehr verdienen als in Deutschland, dabei dauert die Saison dort nach der Vorbereitung nur vier Monate (von Januar bis April). Auch Alexis Hart und Kayla Haneline kehren aus Stuttgart in ihre Heimat zurück. Sie wissen zwar noch nicht, in welcher Stadt sie spielen werden, das Angebot aber war trotzdem verlockend genug. Mit den beiden Amerikanerinnen hätte der Pokalsieger und Meister ebenfalls gerne verlängert. Es gab allerdings auch andere Fälle.
Ivana Vanjak, die nach ihrer langen Verletzungspause alles gegeben hat, um wieder in Form zu kommen, letztlich aber nicht die erhoffte Verstärkung war, will ihre Karriere in Indonesien fortsetzen. Der Vertrag mit Corina Glaab wird vorzeitig aufgelöst, weder die Wünsche der Zuspielerin noch des Vereins haben sich erfüllt. Keine neuen Angebote erhielten Jovana Mirosavljevic sowie die Langzeitverletzte Vera Mulder, Michelle Schwerdtner wird ihre Laufbahn beenden. „Es ist natürlich immer schade, wenn es am Ende einer erfolgreichen Saison einen derart großen Umbruch gibt und viele Spielerinnen, die einem eng verbunden sind, gehen“, sagt Kim Renkema, „aber letztlich bleibt einem nichts anderes übrig, als die Realität zu akzeptieren.“ Und das nächste möglichst erfolgreiche Team aufzubauen.